Was sind eigentlich Schützen....der Lehrunterricht beginnt...

Was gibt es über die „Schützen“ zu sagen, es ist nicht – wie man heute vielleicht vermuten möchte, ein Zusammenschluss von Menschen, die es lieben bei jeder Gelegenheit gesellschaftlich und ausgelassen zu feiern, oder sogar rein „deutsche“ Ziele verfolgen.
Dem ist nicht so, eher blicken die Schützen auf eine ruhmreiche und vor allen Dingen edelmütige Tradition zurück. Wann sich die ersten, mit Waffen geübten Bürger zu Schützengesellschaften zusammen geschlossen haben, ist leider unklar, aber schon die alten Germanen haben sich zu Männerbünden zusammengeschlossen, die sich eigenen Regeln gaben und bestimmte Bräuche pflegten. Man geht aber heute nicht davon aus, dass diese Bünde die Mutter der heutigen Schützen sind, da es sie nicht ohne Unterbrechung gab. Es gibt beinahe 500 Jahre lang keine Belege für ihre Existenz. Die Idee der heutigen Schützenbruderschaften ist um das Jahr 1300 in Flandern entstanden. Wegen der damals oft ungeklärten politischen Situation, war es notwendig sich selbst und seinen Besitz zu schützen. Es konnte vorkommen, auf Grund der immer wieder verworfenen Gesetzte der damaligen Zeit, dass Raubritter durch die Lande zogen und die Menschen um ihre Habe und Existenzgrundlage brachten..........

Im Alltag und über die Vereinsgrenzen hinaus, treten die Schützenbrüder und –Schwestern für den Wahlspruch „Glaube-Sitte-Heimat“ ein.

Die Begriffe Glaube, Sitte und Heimat sind für alle Verbände, Schützenvereine und Mitglieder Schlagworte des täglichen Lebens. Zunächst hieß unser Wahlspruch
 „Glaube-Liebe-Heimat“, zurückzuführen auf den ersten Schatzmeister der Erzbruderschaft. Die Begriffe hören sich sehr völkisch und damit belastend an, dazu eine kleine Erklärung:

Einstehen für den Glaube bedeutet für die Schützenbrüder sich nach den christlichen Werten zu richten. Sie versuchen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, soziale Unterschiede auszugleichen und die christliche Nächstenliebe zu unterstützen. Dies geschieht selbstverständlich ehrenamtlich.

Um das Schlagwort Sitte zu verwirklichen, treten die Bruderschaften, insbesondere die Mitglieder, im privaten und öffentlichen Leben für die christliche Kultur ein. Schon die Jugend wird so an ein christlich und Werte orientiertes Leben herangeführt. Außerdem pflegen die Bruderschaften alte Traditionen, wie den Schießsport und das Fahnenschwenken. Dabei wird durch den Sport eine gewisse Disziplin und Selbstbeherrschung vermittelt.

Die Liebe zur Heimat und Vaterland zeigt sich unter Anderem durch tätige Nachbarschaftshilfe, die die Bruderschaften leisten. Als verantwortungsvolle Bürger dienen sie dem Gemeinwohl. Sie fördern das Gemeinschaftsempfinden, in dem sie z.B. Bürger/ -Schützenfeste veranstalten. Regionales Brauchtum wird außer in Heimatvereinen besonders in den Bruderschaften hochgehalten und gepflegt.

Der Wahlspruch aller Schützen ist nachhaltig geprägt durch die katholische Kirche, was nicht zuletzt auf den Schutzpatron der jeweiligen Vereine bzw. Bruderschaften zurück zu führen ist. Der Patron ist zumeist in den Vereinsnamen integriert, wie z.B. „St. Hubertus ,
St. Nepumuk oder wie in unserem Falle St. Sebastianus – dem heiligen Sebastian. Zu vergleichen ist es mit den Schutzheiligen der Seefahrer oder Bergleute, Sebastianus war bzw. ist der Patron der Soldaten und vieler Schützenvereine.

(historische Hintergründe)

Sebastian war zur Zeit des Kaisers Diokletian Hauptmann im kaiserlichen Heer. Er war Christ geworden und trat offen für diesen Glauben ein. Der christenfeindlichen Diokletian ließ ihn hinrichten: Er wurde an einen Baum gebunden und sollte mit Pfeilen getötet werden. Eine junge Frau, die ihn beerdigen wollte, merkte aber, dass er noch lebte und pflegte ihn gesund. Mutig trat Sebastian darauf hin erneut vor den Kaiser und beschuldigte ihn des Verbrechens der Christenverfolgung. Der Kaiser ließ den jungen Mann wieder verhaften. Er wurde zu Tode geprügelt und sein Leichnam in die „Kloaka Maxima“ geworfen. Man beerdigte ihn an der Via Appia. Im Jahr 367 wurde die Basilika San Sebastian errichtet. Früher wurde Sebastian als Helfer gegen die Pest angerufen, da man glaubte, die Krankheit werde durch unsichtbaren Pfeilbeschuss übertragen. Der Festtag des heiligen Sebastianus wird am 20. Januar mit einem feierlichen Hochamt bzw. Patronatsfest gefeiert

„Diese Erläuterungen klingen trocken, sind sie auch. Sie gehören aber als fester Bestandteil zu den Schützen und werden von Generation zu Generation weiter getragen, auch in der heutigen Zeit, nur in modernerer Form.“

 

 

Auszüge aus dem Fließtext wurde aus öffentlichen Quellen zitiert...